Abkürzung für "Accelerated Graphics Port" • Nach ISA, EISA, Microchannel, LocalBus und PCI ein weiterer
Steckplatz / Bus im PC-Bereich. Er macht die Grafik schneller und realistischer. Die Idee ist/war simpel: Man erlaube der Grafikkarte, sich nach Belieben Speicherplatz vom Arbeitsspeicher (RAM) auf der Hauptplatine abzuzweigen, und sorge mit einem unabhängigen, separaten Grafikbus dafür, daß die Daten auf direktem Wege schnell herbeigeschafft werden können.
Der AGP-Bus wurde zunächst mit 66 Megahertz getaktet; gegenüber dem mit 33 Megahertz getakteten PCI bedeutete dies eine Erhöhung der
maximalen Übertragungsrate auf 266 Megabyte pro Sekunde (MB/s). Im Pipelining-Verfahren des 2x-Modus (siehe den Kasten) kam man sogar auf einen
Maximalwert von 595 MB/s, was der vierfachen Geschwindigkeit des PCI-Busses entsprach.
Die höhere Bandbreite beim Datentransfer ist nicht der einzige Vorteil, den AGP gegenüber PCI zu bieten hat.
· So verfügt AGP beispielsweise über einige zusätzliche Signalleitungen,
um das Pipelining zu steuern: Während beim PCI-Bus eine Anforderung von Daten erst dann erfolgen kann, wenn der vorangegangene Datentransfer abgeschlossen ist, können beim AGP Daten bereits angefordert werden,
während die zuvor verlangten Daten noch im Speicher gesucht werden.
· Am AGP-Bus hängt ausschließlich die Grafik. So kann die gesamte
Bandbreite des Busses genutzt werden, ohne auf andere Geräte (SCSI-Adapter, ISDN-Karte,...) Rücksicht nehmen zu müssen. Damit ist AGP aber nicht so universell wie der PCI-Bus, für den es alle möglichen
Steckkarten gibt. Der AGP ist deshalb eher eine Erweiterung als ein Ersatz der PCI-Steckplätze.
· Texturen können direkt aus dem Arbeitsspeicher (RAM) ausgeführt werden.
· Auf der AGP-Grafikkarte reich(t)en zunächst 4 Megabyte RAM auch für
anspruchsvolle Aufgaben aus (Spiele ausgeschlossen).
· Hauptprozessor (CPU) und Grafikchip können quasi gleichzeitig auf das RAM zugreifen.
· Auf die Grafikdaten im RAM kann die CPU schneller zugreifen als auf
den lokalen Grafikspeicher auf der Karte.
AGP-Spezifikationen
AGP ist nicht gleich AGP. In den Spezifikationen sind verschiedene Modi definiert, mit denen unterschiedlich große
Bandbreiten erreicht werden. Für die erreichbare Geschwindigkeit des Grafik-Subsystems ist diese Bandbreite ganz entscheidend.
· AGP 1x: Allein der auf 66 Megahertz verdoppelte
Bustakt liefert mit 266 MB/s einen doppelt so hohen Datendurchsatz wie PCI. Zu beachten ist dabei, daß es sich bei dieser Angabe - wie bei allen hier dargestellten Modi - um einen Peak handelt.
Die in der Praxis erreichten Werte liegen darunter.
· AGP 2x: Hier wird nicht nur die aufsteigende, sondern
auch die abfallende Flanke des 66-MHz-Clock-Signals dazu benutzt, einen Datentransport zu initiieren. Das Resultat: eine maximale Übertragungsrate von 528 MB/s. Ob der schnellere 2fach-Modus
unterstützt wird, hängt vom Hersteller der Grafikkarte ab. Außerdem konnte der AGP 2x-Moduls lange Zeit gar nicht doppelt so schnell sein wie der 1fach-Modus, da 528 MB/s bereits die maximale
Bandbreite des Arbeitsspeichers waren, auf den aber auch die CPU zugreift.
· AGP 4x: Den Engpaß beim Speicherzugriff könnte der
4x-Modus beseitigen. Voraussetzung dafür ist eine Erhöhung des AGP-Bustakts von 66 auf 100 Megahertz. Damit wird rein rechnerisch ein Peak von 800 MB/s erreicht.
· AGP 8x: Intel hat Ende
2000 eine Spezifikation des neuen Schnittstellenstandards für Grafikkarten "AGP 8x" veröffentlicht. Die Version "Rev. 0.9" ist zwar noch nicht endgültig verbindlich, gibt
Herstellern allerdings schon klare Richtlinien, wie die Technologie aussehen wird. Intel betrachtet AGP 8x als "natürliche Evolution" der bisherigen Standards AGP 2x und AGP 4x. Das
Unternehmen glaubt, dass die neue Generation, die nicht vor 2002 in Geräten erwartet wird, den Bandbreitenbedarf "für mindestens zwei Grafikkartengenerationen abdecken wird". Der
theoretische Datendurchsatz von AGP 8x liegt bei 2,1 Gigabyte je Sekunde. Der Leistungsfähigkeit des neuen AGP-Ports werden allerdings durch die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers Grenzen
gesetzt. Denn der Datendurchsatz am AGP-Port kann höchstens so hoch sein wie der des Arbeitsspeichers. Beim 1600er DDR-RAM sind somit maximal 1,6 Gigabyte
Datenübertragung pro Sekunde möglich. Die ersten greifbaren Produkte mit dem neuen Steckplatz-Standard sollen im vierten Quartal 2001 erscheinen. Sowohl Pentium 4 wie auch Athlon sollen
jeweils mit SDRAM und DDR-RAM unterstützt werden.
ISA
Abkürzung für "Industrie Standard Architecture" • Von IBM eingeführtes standardisiertes Bussystem für
den AT-Bus - der Klassiker unter den Bus-Systemen: die langen, schwarzen Steckerleisten (1) sind für herkömmliche Einsteck-Karten geeignet und werden in der Regel mit 8,33 Megahertz betrieben. Plug & Play
ist unter WINDOWS 95 nur mit Einschränkungen möglich. Neue Rechner haben höchstens noch drei ISA-Slots und ansonsten PCI-Slots für den PCI-Bus(2).
PCI-Bus
Abkürzung für "Peripheral Component Interconnect Bus" • Am großen Erfolg des von IBM, INTEL und Microsoft entwickelten Standards für DOS- bzw..
WINDOWS- Rechner haben die Erweiterungssteckplätze einen beträchtlichen Anteil. Sie erlauben es jedem PC-Besitzer, sein Gerät nach Wunsch und Bedarf mit genormten Hardwareerweiterungen zu ergänzen. Die im
ursprünglichen IBM-PC eingeführten ISA-Steckplätze ("Industry Standard Architecture") (1) erwiesen sich jedoch im Laufe der Zeit als technisch überholt. Ihre Taktfrequenz
von 8,33 Megahertz war ebenso anachronistisch wie die damit erreichbare Übertragungsrate von rund vier Megabyte pro Sekunde. Dieser Wert ist zwar im Vergleich mit Telekommunikations- Übertragungen hoch, aber
geradezu lächerlich für den Datentransfer schneller Grafik- oder Netzwerkkarten. Auch die ISA-Datenbreite von 16 Bit paßt nicht mehr zu modernen 32-Bit-Prozessoren.
Abgelöst wurde der ISA-Bus 1991 nach einigen weniger erfolgreichen Zwischenlösungen (Microchannel, EISA oder VESA-Localbus) schließlich vom PCI-Standard. Die ersten PCI-Bus-Versionen (2) arbeiteten mit einer Taktfrequenz von bis zu 66 Megahertz (je nach Taktfrequenz des Mikroprozessors) und konnten auf diese Weise bis zu 132 Megabyte pro Sekunde über den Bus bewegen. Die Datenleitungen sind zunächst auf 32-Bit-Architekturen ausgelegt, zusätzlich unterstützt der PCI-Bus Hardware-Erkennungssysteme wie das in Windows 95 enthaltene "Plug & Play ". Die erweiterte Version des PCI-Bus für 64-Bit-Architekturen schafft übrigens 264 Megabyte pro Sekunde (im Non-Burst-Write-Modus).
Seit 1998 sollten, wenn es nach Microsofts Vorstellungen gegangen wäre, neue Rechner nur noch mit PCI-Slots bestückt werden.